„Geteiltes Leid ist halbes Leid“ In Selbsthilfegruppen fühlen Patienten sich informiert und aufgehoben

Selbsthilfegruppen sind für Patienten mit seltenen Krankheiten eine große Hilfe, denn „die Betroffenen werden zwangsläufig Experten in eigener Sache, etwa bei multipler Sklerose“, erklärt Dr. Christopher Kofahl. Der Psychologe erforscht am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf die Wirkung von Selbsthilfegruppen. Jeder Teilnehmer trage zum ständig wachsenden Wissen bei. „Das führt auch dazu, dass Wissenschaftler mit den Gruppen kooperieren“, betont Kofahl. Aber auch bei den großen Volkskrankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes seien die Selbsthilfegruppen erfolgreich, dort hauptsächlich in der Bewältigung des Lebensalltags, wodurch auch Angehörige der Patienten entlastet werden. Kofahl würde übrigens lieber von „gegenseitiger Hilfe“ sprechen, denn wesentlicher Bestandteil sei ja, dass die Mitglieder etwas von sich preisgeben.

Kontakt: Ruth Pirhalla, pirhalla@wortundbildverlag.de, www.wortundbildverlag.de, www.senioren-ratgeber.de

Weltgesundheitstag am 7. April: Bluthochdruck vermeiden, Sport und gesunde Ernährung senken Risiko Diagnose durch regelmäßiges Messen möglich

Um eine exakte Diagnose zu erhalten, ist es wichtig, den Blutdruck regelmäßig zu messen. Dies kann beim Arzt, in einer Apotheke oder in Eigenregie vorgenommen werden. „Erhöhte Blutdruckwerte über einen längeren Zeitraum führen nicht selten zu Folgeerkrankungen wie zum Beispiel Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Arterienverkalkung genannt. Im schlimmsten Fall drohen Herzinfarkt und Schlaganfall“, so Dr. Wiete Schramm.

Rauchen, Übergewicht, Diabetes, Bewegungsmangel, ständiger Stress, Störungen des Fettstoffwechsels und zu salzreiches Essen können ursächlich für Bluthochdruck sein. Daher spielt eine ausgewogene Ernährung eine große Rolle: Frische Lebensmittel, Obst, Gemüse, natürliche Kräuter und Gewürze sowie hochwertige Öle sollten bevorzugt werden. Ergänzend hat Sport, beispielsweise in Form von Wandern, Radfahren oder Schwimmen, einen positiven Einfluss auf den Blutdruck und das gesamte Herz-Kreislauf-System. Regelmäßigkeit ist dabei das A und O. „Drei bis vier Mal pro Woche mindestens eine halbe Stunde“, empfiehlt Dr. Wiete Schramm.

Kontakt: Jörg Meyer zu Altenschildesche, presse@de.tuv.com 

Bewegung statt Stillstand – Das perfekte Workout für die Gelenke

Besonders gelenkschonend und für jedes Alter geeignet sind Übungen mit dem Theraband. Wir haben verschiedene Kräftigungsübungen zum Nachturnen für Sie zusammengestellt. Das Serviceposter „Bewegung statt Stillstand – Das perfekte Workout für die Gelenke“ steht unterwww.medipresse.de/Broschueren.html zum Download bereit oder kann kostenlos angefordert werden bei: Rothenburg & Partner, Stichwort: Wobenzym plus, Friesenweg 5f, 22763 Hamburg,

Kontakt: Rothenburg & Partner, Katharina Leonhard, redaktion@rothenburg-pr.de

Neuer HTA-Bericht: Bluthochdrucktherapie und Diabetes

Unter der Therapie mit bestimmten Medikamenten gegen Bluthochdruck scheint häufiger Diabetes aufzutreten. Das verdeutlicht ein jetzt beim DIMDI veröffentlichter HTA-Bericht (Health Technology Assessment). Unter Diuretika und Betablockern wurde häufiger eine Diabetesentwicklung beobachtet. Wie das zu bewerten ist, ist jedoch unklar. Ob neuere (und teurere) Wirkstoffgruppen deshalb jedoch kosteneffektiver sind, können die Autoren auf Basis der im Bericht betrachteten Studien nicht abschließend beantworten.

Viele Patienten mit Bluthochdruck (Hypertonie) sind gleichzeitig zuckerkrank. Bisher wurde das vor allem auf gemeinsame Risikofaktoren, z.B. Übergewicht, zurückgeführt. Neuere Studien zeigen, dass auch Medikamente gegen Bluthochdruck die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes beeinflussen können. Wie ein unter Therapie entstandener Diabetes klinisch zu bewerten ist, konnte anhand der vorliegenden Literatur allerdings nicht ausreichend geklärt werden. Daraus kann nicht ohne weiteres ein Schaden für die Patienten abgeleitet werden. Wichtige Daten fehlen, z.B. zur klinischen  Bedeutung eines bereits bestehenden Diabetes verglichen mit einem unter antihypertensiver Therapie entstandenen Diabetes hinsichtlich kardiovaskulärer Ereignisse.

Der Bericht

Welche Wirkstoffgruppen die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes möglicherweise fördern, ist die zentrale Frage des HTA-Berichts. Die Autoren analysierten dazu Studien zur medikamentösen Behandlung des Bluthochdrucks aus einer systematischen Literaturrecherche. Das Ergebnis zeigt, dass Diabetes verstärkt unter Diuretika und/oder Betablockern auftritt. ACE-Hemmer (Angiotensin-Umwandlungsenzym-Hemmer) und Angiotensin-Rezeptorblocker besitzen eine eher präventive Wirkung. Unter ihnen werden die vergleichsweise geringsten Diabetes-Raten beobachtet. Kalziumantagonisten wirken neutral.

Obwohl die Arbeiten einen hohen Evidenzlevel besitzen, sehen die Autoren Einschränkungen: So unterscheiden sich beispielsweise Einschlusskriterien und Dauer der untersuchten Studien. Zudem erfolgte keine der Untersuchungen in Deutschland, wodurch die Ergebnisse nur schwer auf die hiesige Situation übertragbar sind. Auch können erst weitere Forschungen zeigen, ob der unter medikamentöser Therapie entstandene Diabetes nach Absetzen oder Wechsel des Arzneimittels umkehrbar ist oder nicht.

Dennoch empfehlen die Autoren, ihre Ergebnisse bei der Wahl von Medikamenten gegen Bluthochdruck zu berücksichtigen. Zeigt ein Patient Risikofaktoren, die eine Entstehung eines Diabetes begünstigen (wie Übergewicht, chronische Herzinsuffizienz, beeinträchtigte Nüchternglucosewerte), sollten ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptorblocker für die Therapie erwogen werden.

Bluthochdruck: ein wachsendes Problem

Bluthochdruck ist weltweit für über die Hälfte der Todesfälle durch Schlaganfall und für etwa 25 Prozent der Todesfälle durch koronare Herzkrankheit verantwortlich. Durch die demografische Entwicklung sind immer mehr Menschen betroffen: Das Lebenszeitrisiko, eine Hypertonie zu entwickeln, liegt bei der Gruppe der über 55-Jährigen bei rund 90 Prozent. Gleichzeitig sind immer mehr Menschen in den westlichen Industrieländern fettleibig. Übergewicht wiederum erhöht die Gefahr, an Bluthochdruck zu erkranken. Übergewicht und Bluthochdruck zählen zu den Risikofaktoren für den Typ-2-Diabetes. Diese chronische Erkrankung gehört zu den teuersten Stoffwechselstörungen in Deutschland.

Diabetesneuentstehung unter antihypertensiver Therapie

Grimm C; Köberlein J; Wiosna W; Kresimon J; Kiencke P; Rychlik R

HTA-Berichte bei DAHTA

Die HTA-Berichte sind in der DAHTA-Datenbank beim DIMDI bzw. im HTA-Journal bei German Medical Science (GMS) kostenfrei als Volltext abrufbar.

Das DIMDI stellt über das Internet hochwertige Informationen für alle Bereiche des Gesundheitswesens zur Verfügung. Es entwickelt und betreibt datenbankgestützte Informationssysteme für Arzneimittel und Medizinprodukte und verantwortet ein Programm zur Bewertung gesundheitsrelevanter Verfahren und Technologien (Health Technology Assessment, HTA). Das DIMDI ist Herausgeber amtlicher medizinischer Klassifikationen wie ICD-10-GM und OPS und pflegt medizinische Terminologien, Thesauri, Nomenklaturen und Kataloge (z. B. MeSH, UMDNS, Alpha-ID, LOINC, OID), die für die Gesundheitstelematik von Bedeutung sind.

Das DIMDI ermöglicht den Online-Zugriff auf seine Informationssysteme und über 60 Datenbanken aus der gesamten Medizin. Dafür entwickelt und pflegt es moderne Software-Anwendungen und betreibt ein eigenes Rechenzentrum.

Kontakt: DIMDI Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: +49 221 4724-531, http://www.dimdi.de/static/de/dimdi/dd/kontakt.htm

Das Schweigen der Männer

Es ist fast ein „Morbus Mutismus“, eine Krankheit, was Männer praktizieren: Schweigen, nicht klagen, nicht gesundheitlich vorsorgen. Je seltener sie einen Arzt aufsuchen, desto männlicher fühlen sie sich. Das Thema Gesundheit passt weiterhin nicht in das Männlichkeitsbild.

Es ist seltsam. Die Natur stattet sie mit bleistiftdicken Venen in den kräftigen Unterarmen aus, aber schon bei einer Blutabnahme kommt es wesentlich häufiger zum Kollaps als bei Frauen. Vorher hinlegen, finden sie unmännlich. Für Ärzte ein Merkmal, dass sie ihre Realität falsch einschätzen.

Auch aus Unwissenheit reagieren sie auf Symptome sorglos. Die Penisarterie hat nur etwa ein Fünftel des Durchmessers der Hauptschlagader. Erektile Dysfunktion tritt deshalb Jahre früher auf als Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Bereits das Absinken des bedeutendsten männlichen Sexualhormons, Testosteron, steht im Zusammenhang mit einer Reihe von Befindlichkeitsstörungen wie depressive Verstimmung, verminderte Libido, Bauchfett, Entgleisung des Insulinstoffwechsels, Diabetes und Muskelschwund – weitgehend unabhängig vom Alter.

Bauchbetontes Übergewicht verstärkt die Veranlagung für eine Verengung der Herzkranzgefäße, für Bluthochdruck und für das metabolische Syndrom.

Härtere Alkoholika gelten als Männer-Domäne. Für das gesellschaftlich bestimmte Rollenbild nimmt man Probleme in Kauf, solange es irgendwie geht. Unter den Folgen einer schweren Depression nehmen sich viermal mehr Männer als Frauen das Leben – umgekehrt werden Frauen viermal mehr Antidepressiva verschrieben.

Die frühe Todesrate bei Männern ist unakzeptabel hoch. Männergesundheit ist für die Anti-Aging Medizin eine ganzheitliche Herausforderung, wie Dr. Angelika Hartmann von der GSAAM (Deutsche Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging Medizin e.V.) auch in ihrem Buch „Für Männer“ (Verlag Riva, ISBN 978-3-86883-010-1, 280) betont. Um Gesundheitsbewusstsein zu fördern, bedarf es eines klaren Konzepts und fachlicher Unterstützung.

Kontakt: Erika J. M. Bürk, GSAAM e.V., e.buerk@gsaam.de, T +49 (0)178 54 606 52, www.gsaam.de