Neue Westfälische: Europaparlament lehnt Lebensmittel-Ampel ab

Die umstrittene Lebensmittelampel kommtwohl doch nicht. Nach der Ablehnung im Europäischen Parlament ist esunwahrscheinlich, dass die EU die farbliche Kennzeichnung von Kalorien, Fetten,Zucker und Salz zur Pflicht macht. Die Gegner der Ampel, die vor Irreführungund Gängelung der Verbraucher warnten, haben sich durchgesetzt. Gewiss, dieKritiker haben durchaus recht, wenn sie auf Mängel hinweisen. Etwa, dass dieFarb-Orientierung sehr grob ist. Aber Hand aufs Herz: Wer rechnet beim Kauf vonSalami, die offensiv als Schlankmacher beworben wird, denn genau nach, wassechs Gramm gesättigte Fette bedeuten? Wer guckt beim Fitness-Müsli genau nach,welchen Anteil am täglichen Zuckergehalt es enthält? Eine rote Ampel hätte demKunden beim schnellen Einkauf immerhin geholfen, Zweifel daran zu haben, dassalles wirklich so gesund und nahrhaft ist, wie es die Industrie glauben machenwill. Und wäre die Ampel wirklich Gängelung gewesen? Es ging ja nie umbesserwisserische Warnhinweise. Na klar, eine rote Ampel mag manchem schon denAppetit verderben. Aber das ist bei mancher Kalorienbombe vielleicht gar nichtso schlecht. Und wer sich partout nichts sagen lassen will, kann ja nachts,wenn er in die Küche schleicht, das Licht auslassen.

Kontakt: Neue Westfälische, Detlef Fechtner, News Desk, nachrichten@neue-westfaelische.de, Telefon: 0521 555 271

Schreibe einen Kommentar