Diabetes-Therapie nicht hinauszögern. Je früher die Tablettenbehandlung beginnt, umso länger wirkt sie.

Je eher Typ-2-Diabetiker den Arzneistoff Metformin einnehmen, desto länger wirkt er, berichtet die „Apotheken Umschau“. Wissenschaftler des Forschungszentrums Kaiser Permanente in Portland (USA) beobachteten 1800 Menschen mit Diabetes bis zu fünf Jahre lang. Begannen die Patienten erst ein bis zwei Jahre nach der Diagnose Metformin einzunehmen, verlor das Mittel jedes Jahr bei 21 Prozent der Teilnehmer seine Wirkung. Fingen sie innerhalb der ersten drei Monate an, versagte es nur bei 12 Prozent der Patienten. Metformin wird als Tablette eingenommen – für die Patienten deutlich angenehmer als die tägliche Spritzentherapie mit Insulin.

Viele Informationen über die Zuckerkrankheit unter www.apotheken-umschau.de/Diabetes und www.diabetes-ratgeber.net

Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 6/2010 A liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Kontakt: Ruth Pirhalla, pirhalla@wortundbildverlag.de, Tel. 089 / 744 33 123

 

Weniger Brustkrebs dank Diabetes-Medikament?

Der Blutzucker-Senker Metformin scheint einen Schutzeffekt zu besitzen. Frauen mit Typ-2-Diabetes, die länger als fünf Jahre den Blutzuckersenker Metformin eingenommen haben, erkranken halb so oft an Brustkrebs wie Diabetikerinnen ohne Meforminbehandlung, berichtet das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“. Den Zusammenhang fanden Forscher heraus, die die Daten von 20000 Frauen ausgewertet hatten. Die Gründe für diesen „Schutzeffekt“ sind unklar.

Mehr über die Zuckerkrankheit auf www.apotheken-umschau.de/Diabetes und www.diabetes-ratgeber.net

Das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“ 6/2010 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Kontakt: Ruth Pirhalla, pirhalla@wortundbildverlag.de, Tel. 089 / 744 33 123

Diabetes: Therapietreue rauf, Versorgungskosten runter

Ein Drittel der Diabetiker setzt im ersten Behandlungsjahr nur unzureichend das mit dem Arzt vereinbarte Behandlungskonzept um. Diabetiker mit geringer Therapietreue erleben mehr Komplikationen und beanspruchen mehr Ressourcen des Gesundheitssystems, etwa durch vermeidbare Krankenhauseinweisungen oder häufigere Arztbesuche. Eine Steigerung der Therapietreue um 10 Prozent reduziert die Versorgungskosten bei Typ-2-Diabetikern um mindestens 8,6 Prozent. „Apotheker können einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Therapietreue leisten“, so Professor Dr. Martin Schulz, Geschäftsführer Pharmazie des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts e.V. (DAPI).

Die Therapietreue verbessert sich, wenn Arzt, Apotheker und Patient eng zusammenarbeiten. Je häufiger Medikamente und je mehr Wirkstoffe eingenommen werden, desto schlechter ist die Therapietreue. Sie wird grundsätzlich besser, wenn so wenig Präparate und Dosen pro Tag eingesetzt werden wie möglich. Verordnet der Arzt mehrere Wirkstoffe, steigern fixe Kombinationspräparate die Therapietreue. Gleiches gilt, wenn das Präparat nicht geändert wird, etwa wegen wechselnder Rabattverträge. Schulz: „Ideal wäre einmal täglich eine einzige, immer gleiche Tablette. Aber dieser Wunsch ist nicht immer realistisch.“ Wird der Patient aktiv in das Behandlungskonzept einbezogen und seine individuellen Präferenzen berücksichtigt, verbessert dies ebenfalls die Therapietreue. Vor allem bei älteren Patienten birgt die Einnahme vieler verschiedener Medikamente ein hohes Risiko an Neben- und Wechselwirkungen. Spezialisierte Apotheker bieten Diabetikern dazu umfassende Beratungen an.

In Industrienationen beträgt die Therapietreue (Compliance/Adhärenz) bei Langzeittherapien in der Allgemeinbevölkerung im Mittel nur etwa 50 Prozent. Für alle Erkrankungen betrachtet, ist mangelnde Therapietreue für 4 bis 13 Prozent der Krankheitskosten verantwortlich. 6,5 Prozent aller Krankenhauseinweisungen stehen mit ihr in Zusammenhang.

Kontakt: Dr. Ursula Sellerberg, www.abda.de, u.sellerberg@abda.aponet.de, Tel.: 030 40004-134