Diabetes: Zuwachsraten rückläufig, Horrorszenarien überflüssig

Kurz vor der Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) in Stuttgart wirbt der Abteilungsleiter Versorgungsprogramme der BARMER GEK, Dr. Christian Graf, für eine sachliche Tonlage: „Durch die demographische Entwicklung ist eine Steigerung der Diabetikerzahlen zwar sehr wahrscheinlich. Für dramatische Zukunftsprognosen gibt es aber keinen Anlass.“

Graf verweist auf Auswertungen der BARMER GEK. Demnach ist die Zahl ihrer Versicherten mit einem bekannten Diabetes in den letzten fünf Jahren um etwa 30 Prozent bzw. durchschnittlich um 40.000 Patienten pro Jahr gestiegen. Die größten Steigerungsraten wurden für die Jahre 2004 bis 2006 mit zunächst 16 Prozent und dann acht Prozent verzeichnet. Seither ist die Zuwachsrate weiter rückläufig. „Die hohen Steigerungsraten bis 2006 führen wir auf den Start der strukturierten Behandlungsprogramme und einer damit einhergehenden verbesserten Erkennungsrate der Diabetiker in den Hausarztpraxen zurück“, so Graf.

In den letzten Jahren habe sich die Diabetiker-Versorgung stark verbessert. Dazu tragen laut Graf wesentlich die strukturierten Behandlungsprogramme (DMP) bei, die sich durch leitliniengerechte Diagnostik und Therapie, eine konsequente Patientenorientierung und -schulung sowie die geregelte Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Diabetologischen Schwerpunktpraxen auszeichnen.

Ziel ist es, Folgeschäden wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Amputationen zu vermeiden. Nach Daten der BARMER GEK ist die Zahl der Personen mit diabetesbedingten Amputationen von 2004 bis 2008 um ein Prozent pro Jahr gestiegen. Die sogenannten „großen“ Amputationen der unteren Extremitäten sind dagegen um zwölf Prozent rückläufig. Mit Blick auf die gleichzeitig steigenden Diabetikerzahlen kann das als Beleg für die insgesamt frühzeitiger einsetzende Diagnostik und Therapie gewertet werden. „Gerade die rasche Überweisung an eine Diabetologische Schwerpunktpraxis bei einem auffälligen Befund ist ein wichtiger Erfolgsfaktor“, so Graf weiter.

Die BARMER GEK versichert rund 660.000 Diabetiker, wovon ca. 390.000 bzw. 60 Prozent bereits an strukturierten Behandlungsprogrammen teilnehmen. Wie wichtig eine leitliniengerechte Behandlung bei Diabetikern ist, illustrieren auch Zahlen zum morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA). Im Morbi-RSA werden für rd. 5,6 Millionen der 70 Millionen GKV-Versicherten Diabetes-bezogene Zuschläge fällig. Das entspricht acht Prozent aller Versicherten und einem Ausgleichsvolumen von rund 6,8 Milliarden Euro.

Für die Zukunft erwarte die BARMER GEK für sich einen demographiebedingten Anstieg der Patientenzahlen bei Diabetes von unter zwei Prozent jährlich. Bis 2020 würden somit rund 790.000 Männer und Frauen betroffen sein. Das entspreche rund neun Prozent der BARMER GEK Versicherten. Die direkten Diabeteskosten für diese Patienten würden hochgerechnet um 165 Millionen Euro auf insgesamt etwa eine Milliarde Euro steigen. Graf: „Damit gehört eine strukturierte Diabetesprävention und -versorgung auch in den nächsten Jahren zu den unternehmenspolitischen Prioritäten.“

Kontakt: Athanasios Drougias (Ltg.), Tel.: 018 500 99 14 21, Dr. Kai Behrens, Tel.: 030 20 61 87 99 18

Diabetes – Angst vor dem Spritzen?

Für viele Diabetiker, insbesondere für Kinder, bedeutet die tägliche Insulininjektion eine große Überwindung. Für Eltern mit kleinen Kindern oder Babys ist es manchmal eine schwierige Situation, wenn sich die Kleinen gegen die Spritze oder den Pen wehren. Allein die Nadel jagt vielen Menschen – ob mit oder ohne Diabetes – einen Schrecken ein.

Die Industrie versucht zu helfen: in den letzten Jahren sorgen feiner geschliffene Nadeln für Pens und Spritzen dafür, dass die Injektionen deutlich schmerzarmer erfolgen können als früher. Zudem sind die Nadeln für Pen und Spritze mit Silikon beschichtet und ermöglichen daher ein sanfteres gleiten in die Haut. Auch die richtige Technik des Spritzens hilft für eine schonende Injektion. Eine spezielle Diabetesschulung unterstützt das Erlernen der richtigen Handhabung.Zusätzlich gibt es für die Menschen, die trotzdem Hemmungen oder Angst vor der Spritze haben, eine nützliche Hilfe: den Inject-Ease® Injektions Automat. Er macht Injektionen einfach und bequem und erleichtert Kindern und Eltern die lebensnotwendige Insulininjektion. Die Insulinspritze wird eingelegt und gespannt, dabei ist aber die Nadel nicht sichtbar. Der Inject-Ease® wird auf die entsprechende Hautpartie gesetzt, mit dem Auslöseknopf wird die Nadel eingeführt und das Insulin dann wie gewohnt gespritzt.

Im Lieferumfang enthalten sind Aufsatzkappen für 1 ml, 0.5 ml und 0.3 ml Insulinspritzen und zwei Aufsatzringe (3,25 mm, 5,25 mm) zur individuellen Stechtiefeneinstellung. Der Inject-Ease® Injektions Automat dient zur Verwendung von U 40 oder U100 Insulinspritzen der MicroFine+ (Becton-Dickinson) oder Terumo Spritzen.Der einfache Gebrauch durch den einzelnen Knopfdruck und das besondere Design der Spitze, durch das der Schmerz reduziert wird, erleichtert die Injektion und ist auch für Kinder leicht erlernbar.

Kontakt: Martin Götz, mgoetz@hh-diabetescare.de, h&h DiabetesCare GmbH, Tel.: 07151 – 60 40 543