Gefährliches Erbe: Bei Diabetes in der Familie regelmäßig zum Zuckertest

Diabetes vom Typ 2, die mit sieben Millionen Erkrankten in Deutschland häufigste Form der Zuckerkrankheit, kommt familiär gehäuft vor. Wer Eltern oder Geschwister mit Diabetes hat, sollte deshalb jährlich seinen Blutzucker testen lassen, besonders wenn auch noch Übergewicht besteht, Bluthochdruck oder eine Fettstoffwechselstörung. Das rät Professor Petra-Maria Schumm-Draeger vom Münchner Klinikum Bogenhausen im Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“. Typ-2-Diabetes macht oft jahrelang keine Beschwerden. Dennoch können die erhöhten Zuckerspiegel in dieser Zeit Blutgefäße und Nerven angreifen und zahlreiche Organe wie Herz, Gehirn und Nieren schädigen. Frühzeitige Diagnose und Behandlung können Folgeschäden des Diabetes meist verhindern.

Das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“ 7/2010 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Kontakt: Ruth Pirhalla, pirhalla@wortundbildverlag.de, Tel. 089 / 744 33 123, www.diabetes-ratgeber.net

Unterzuckerung erkennen, behandeln und vermeiden. Für Diabetiker eine der größten Sorgen

Vier von fünf Diabetikern kennen das Gefühl, wenn plötzlich der „Treibstoff“ ausgeht, weil zu wenig Zucker in der Blutbahn kursiert: Der Kopf schmerzt, die Konzentration schwindet, man ist verstimmt oder reizbar, unruhig oder ängstlich, man schwitzt, zittert und das Herz schlägt bis zum Hals. Die Diagnose lautet dann: Unterzuckerung. Gehirn und andere wichtige Organe sind in ihrer Funktion eingeschränkt. In schweren Fällen können Sprach-, Seh- und Gleichgewichtsstörungen folgen, ja sogar Krampfanfälle bis hin zur Bewusstlosigkeit. Schnelles Handeln im Fall des Falles ist deshalb ebenso wichtig wie die vorbeugende Schulung der Wahrnehmung und die Auswahl geeigneter Medikamente für besonders anfällige Diabetiker.

Ein leichtes Schwindelgefühl lässt sich zwar durch ein oder zwei Stück Traubenzucker schnell wieder vertreiben. Die Alarmsignale des Körpers können aber auch Vorboten für eine Vielzahl weiterer Beschwerden sein. Sie signalisieren, dass dem Diabetiker Folgeschäden drohen, wenn es ihm nicht gelingt, seine Krankheit durch eine angepasste Lebensweise und mithilfe von Medikamenten zu kontrollieren. Häufige Unterzuckerungen stehen möglicherweise auch mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko in Verbindung.

Schnell reagieren und den eigenen Körper besser kennenlernen

Schon bei den ersten Anzeichen für eine Unterzuckerung sollten Diabetiker sofort ein bis zwei Broteinheiten (BE) schnell wirkenden Zucker zu sich nehmen – das entspricht etwa zwei bis vier Plättchen Traubenzucker oder einem Glas Cola, Fruchtsaft oder Limonade. Wichtig ist, dass Diät-Limonade oder Diät-Produkte hier nicht helfen, da sie kaum Zucker enthalten. Wer zur Unterzuckerung neigt, sollte den Traubenzucker immer griffbereit haben und an der gleichen Stelle aufbewahren, damit er im Notfall schneller gefunden wird. Dies gilt nicht nur für die besonders anfälligen Typ-1-Diabetiker, sondern auch beim Typ-2-Diabetes, bei dem einer aktuellen Umfrage zufolge knapp jeder Vierte die Anzeichen einer Unterzuckerung täglich oder an mehreren Tagen in der Woche verspürt.

Unsicher? Dann helfen ein Unterzucker-Tagebuch und spezielle Übungen

Elf Prozent der Befragten gaben in der Umfrage an, dass sie durchaus Angst vor einer Unterzuckerung haben. Wen die Unsicherheit quält, kann zu Hilfsmitteln greifen. Da ist zum einen das Unterzuckertagebuch, in dem Zeitpunkt und Schwere aller möglicher Unterzuckerungsgefühle notiert werden. Dies schult das Gefühl für den eigenen Körper. Dabei erfüllt es aber noch einen anderen wichtigen Zweck: Das Tagebuch kann eine wertvolle Hilfe im Gespräch mit dem Arzt sein. Ein Tagebuch zur Dokumentation der Blutzuckerwerte und Unterzuckerungen gibt es zum Herunterladen auf www.diabetes-behandeln.de . Man kann es am Computer ausfüllen, ausdrucken und mit zum Arzt nehmen, oder ihm direkt per E-Mail zusenden.

Zum anderen ist die Schulung der eigenen Wahrnehmung und des Gefühls zu empfehlen. Solche Übungen sind entweder körperlich möglich, zum Beispiel das Balancieren auf einem Bein oder der Fingerspitzen-Test. Oder man überprüft die so genannte Kognition, also das Denkvermögen, zum Beispiel mittels Kopfrechnen oder lautem Vorlesen. Das ganze Spektrum der Möglichkeiten ist auf der Website www.diabetes-behandeln.de mit genauen Anleitungen zu finden. Wichtig dabei: Alle Übungen sollten zuerst im stabilen Zustand, also bei normalen Zuckerwerten, durchgeführt werden, um dann bei Unterzuckerung den Unterschied zu spüren. Beispiel Fingerspitzen-Test: Hier werden die Zeigefinger beider Hände bei ausgestreckten Armen und geschlossenen Augen langsam aufeinander zugeführt. Treffen sich die Finger zwar bei normalem Blutzuckerspiegel, aber nicht bei Unwohlsein, deutet dies auf eine Unterzuckerung hin, und es können Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Bekannt ist, dass manche Patienten vermehrt zur Unterzuckerung neigen.

Wer Insulin spritzen muss, ist besonders gefährdet, und auch unter den bei Diabetes häufig verschriebenen Sulfonylharnstoffen besteht ein Unterzuckerungsrisiko. In vielen Fällen kann dieses Risiko jedoch durch den Wechsel des Medikaments verringert werden. Mit Arzneien aus der Klasse der Inkretinverstärker, zum Beispiel Sitagliptin, ist das Risiko einer Unterzuckerung äußerst gering. Dieser Wirkstoff kann zudem bei der Behandlung des nicht insulinpflichtigen Diabetes mellitus Typ 2 langfristig eine Verbesserung des Zuckerstoffwechsels bewirken. Die Arznei muss im Regelfall nur einmal täglich in einer Einzeldosis von 100 Milligramm eingenommen werden. Außerdem könnte die Häufigkeit der bei Unterzuckerung sonst notwendigen Blutzuckerkontrollen reduziert werden. Durch die Minimierung des Unterzuckerungsrisikos wird die bei Diabetes oft komplizierte Ernährung und Einstellung einfacher und der Patient hat eine größere Sicherheit im Alltag.

Kontakt: Christiane Schrix, antwerpes ag, christiane.schrix@antwerpes.de, Tel: 0221/920 53 319

Walnüsse halten die Adern fit. Aber Vorsicht: Die gesunden Nüsse haben auch viele Kalorien

Wer Typ-2-Diabetes hat, tut seinen Gefäßen Gutes, wenn er seine Ernährung um eine Handvoll Nüsse ergänzt, berichtet das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“. Eine Studie ergab, dass 56 Gramm Walnüsse täglich schon nach zwei Monaten die Adern elastischer machen. Aber nicht übertreiben: Walnüsse sind nicht „ohne“. 60 Gramm liefern rund 370 Kilokalorien.

Das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“ 7/2010 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

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60.000 Patienten in die weltweit grösste Studie zur Insulintherapie aufgenommen

Heute kündigte Novo Nordisk die Aufnahme des 60.000sten Patienten in die A1chieve(R)-Studie an – einer Beobachtungsstudie zur Anwendung von modernen Insulinen bei der Behandlung des Typ-2-Diabetes.[1]

A1chieve(R) umfasst 28 Schwellenländer auf 4 Kontinenten und bezieht mehr als 3300 Ärzte ein. Damit ist die Studie als weltweit grösste Beobachtungsstudie in der Insulintherapie angelegt.

Rund 70 Prozent der weltweit 285 Millionen Menschen mit Diabetes leben in diesen 28 Ländern. Es gibt deshalb einen steigenden Bedarf und ein wachsendes Interesse an der Untersuchung ärztlicher Entscheidungprozesse bei der Behandlung des Diabetes in diesen Ländern.[2]

Multinationale Beobachtungsstudien wie A1chieve(R) bieten wertvolle Einsichten in die Art, wie aktuelle Therapien unter unterschiedlichen kulturellen, ökonomischen und epidemiologischen Bedingungen angewandt werden“, erklärt Philip Home, Professor für Endokrinologie an der Newcastle University England und internationaler Studienleiter von A1chieve(R).

Um die bei Diabetes fehlende oder unzureichende körpereigene Produktion von Insulin auszugleichen, werden kommerziell erhältliche Insulin-Zubereitungen bei den Patienten je nach individuellen Bedürfnissen und lokalen Gewohnheiten angewendet. Es ist deshalb wichtig, diese unterschiedlichen therapeutischen Strategien zu untersuchen.

Nach Abschluss von A1chieve(R) wird die Studie daher wichtige Informationen über die effektive Nutzung moderner Insuline im Rahmen verschiedener therapeutischer Strategien liefern. Diese Daten könnten für Weiterbildungen und Verbesserungen der örtlichen Richtlinien für die Behandlung von Typ-2-Diabetikern von Nutzen sein“, ergänzt Professor Home.

Jesper Hoiland, Senior Vizepräsident, Novo Nordisk Region International Operations A/S dazu: “ Die A1chieve(R)-Studie ist eine weitere bedeutende Initiative, die unser Engagement als führendes Unternehmen im Bereich Diabetestherapie zeigt. Durch unsere grosse Erfahrung und aktive Präsenz in den Schwellenländern sind wir in der Lage, eine solche klinisch bedeutende und umfangreiche Untersuchung durchzuführen.“

Die Ergebnisse dieser multinationalen Studie werden 2011 vorliegen.

Referenzen

[1] Siddharth N. Shah, Leon Litwak, Jihad Haddad, Praful N. Chakkarwar und Issam Hajjaji. Die A1chieve(R) Studie: Eine weltweite prospektive Beobachtungsstudie mit 60.000 Teilnehmern zu Nachbildungen von Basis-, Mahlzeiten- und Zweiphasen-Insulin in der täglichen Klinikroutine. Diabetes Research and Clinical Practice 88S (2010).

[2] IDF Diabetes Atlas 4. Edition, International Diabetes Federation, 2009. http://www.diabetesatlas.org.

Kontakt:  Louisa Stylian, louisa.stylian@edelman.comTel: +44(0)20-3047-2258;

Theo Tasiopoulos, TEOT@novonordisk.com, Tel.: +41-43-222-4336

 

Nicht mit Insulinpumpe schwimmen Auch bei „wasserdichten“ Pumpen ist Vorsicht geboten

Gesundheit,Sport,Krankheiten,Therapie,Ratgeber

Rund 40.000 Diabetiker in Deutschland tragen eine Insulinpumpe. Auch wenn manche Pumpen als „wasserdicht“ deklariert sind, sollte man sie vor dem Baden ablegen. Darauf weist das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“ hin. Denn Stöße können feine, kaum sichtbare Risse im Gehäuse der Pumpe verursachen, durch die Wasser eindringen kann. Ein Hersteller bietet für seine „spritzwassergeschützten“ Pumpen eine wasserdichte Plastikbox an. Damit kann man sie mit ins Wasser nehmen. Tauchen sollte man mit Pumpe grundsätzlich nicht, weil der Wasserdruck in der Tiefe die Insulinabgabe behindern kann.

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