Neuer Fernlehrgang macht fit für betriebliche und öffentliche Gesundheitsberatung

Gesundheitsprävention spielt im öffentlichen Denken eine immer stärker werdende Rolle. Nicht nur Krankenkassen entwickeln kontinuierlich neue Vorsorge-Programme – auch die Bundesregierung versucht aktuell durch ein Präventionsgesetz die Gesundheit der Bürger zu stärken. Für Gesundheitsfachkräfte entstehen hier neue Berufschancen und Karriereoptionen. Passende Fachkenntnisse vermittelt der neue Fernlehrgang „Geprüfte/r Präventions- und Gesundheitsberater/in“ der Fernakademie für Erwachsenenbildung.

Volkskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes sind auf dem Vormarsch – eine frühzeitige Prävention kann helfen, diese Krankheiten zu vermeiden. Das nötige Bewusstsein setzt sich nicht nur zunehmend bei Einzelpersonen, sondern auch immer stärker bei Unternehmen durch: Denn eine fundierte Gesundheitsprophylaxe führt nicht nur zu einem besseren Körperbewusstsein und einem gesunden Lebensstil, sie senkt auch Arbeitsausfälle und Kosten. Wer die gestiegene Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen beruflich nutzen will, kann sich mit dem neuen Fernlehrgang „Geprüfte/r Präventionsberater/in – Gesundheitsberater/in“ der Fernakademie für Erwachsenenbildung die entsprechenden Fachkenntnisse aneignen und sich so attraktive Karriereoptionen eröffnen.

Die Absolventen qualifizieren sich für ein breites Aufgabenspektrum: Sie können Einzelberatungen, Kurse oder Vorträge anbieten – zum Beispiel in Schulen, Behörden, bei medizinischen Dienstleistern oder Unternehmen. Neben Beratungsdienstleistungen gehört aber auch die Konzeption von Gesundheits- und Ernährungskonzepten sowie von betrieblichen Präventionsprogrammen zu den beruflichen Möglichkeiten der Absolventen. Durch die Vielseitigkeit der vermittelten Inhalte ist der Fernlehrgang eine wertvolle Zusatzqualifikation für alle, die bereits eine gesundheitsbezogene Ausbildung haben oder in diesem Bereich arbeiten und ihr Tätigkeitsfeld erweitern möchten. Auch für Interessierte mit einem (sozial)pädagogischen, journalistischen oder beratenden Hintergrund ist der Fernlehrgang ideal.

Die Teilnehmer lernen alle Kernthemen der öffentlichen und betrieblichen Prävention kennen: Sie erfahren, wie mit der richtigen Ernährung und gezielter Bewegung sowie wirksamen Entspannungs- und Stressmanagement-Methoden die Gesundheit aktiv gefördert werden kann. Ebenso erarbeiten sich die Teilnehmenden Fachwissen zu betrieblicher Gesundheitsvorsorge, Hygiene und Suchtprävention. Um die Fernlernenden optimal auf ihre Berufspraxis vorzubereiten, werden auch wirksame Kommunikationsmethoden mit Kunden und Patienten sowie Hilfe zur Selbsthilfe im Fernlehrgang behandelt.

Für Interessierte, die sich noch tiefgehender auf dem Gebiet der Ernährung weiterbilden möchten, bietet die Fernakademie für Erwachsenenbildung zwei gesonderte Lehrgänge an: Neben fundiertem Hintergrundwissen zur Ernährungs- und Lebensmittellehre erhalten Interessierte im Fernkurs „Ernährungsberater/in“ auch Know-how, um künftige Klienten kompetent zu betreuen. Einen anderen Schwerpunkt setzt die Weiterbildung zum „Gewichtscoach / Berater/in für Gewichtsmanagement“: Die Teilnehmenden lernen hier, Übergewichtige mit einem umfassenden Konzept sowie gezielten Bewegungs- und Entspannungsübungen auf dem Weg zum Wunschgewicht zu begleiten.

Der Fernkurs „Geprüfte/r Präventionsberater/in – Gesundheitsberater/in“ ist auf 15 Monate angelegt, die Kosten belaufen sich auf 132,- Euro pro Monat. Die Regelstudienzeit der Weiterbildung zum „Ernährungsberater/in“ beträgt 15 Monate, der Fernlehrgang „Gewichtscoach / Berater/in für Gewichtsmanagement“ ist auf eine Dauer von neun Monaten angelegt. Die monatlichen Studiengebühren liegen bei 124,- bzw. 135,- Euro. Alle Lehrgänge der Fernakademie für Erwachsenenbildung können jederzeit begonnen und kostenlos verlängert werden. Fragen zum Leistungs- und Servicepaket beantwortet die Studienberatung unter der kostenlosen Rufnummer 0800 / 140 11 40. Weitere Informationen finden Interessierte darüber hinaus im Internet unter www.fernakademie-klett.de.

Quelle und Kontakt: Pressestelle der Fernakademie für Erwachsenenbildung, Melanie Nähring, presse@fernakademie-klett.de

Mit dem Rad zur Arbeit – eine bundesweite Mitmachaktion

Wie kaum eine andere Veranstaltung mobilisiert die Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘: Allein im letzten Jahr beteiligten sich bundesweit 174.000 Menschen daran, die insgesamt 24,9 Millionen Kilometer zurücklegten. Dadurch konnten 4,9 Millionen Kilogramm CO2 eingespart werden. „Das zeigt eindrucksvoll, dass immer mehr Menschen bereit sind, auf das Auto zu verzichten und den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zurückzulegen“, betont ADFC-Bundesvorsitzender Ulrich Syberg. Und das sei schließlich Grund genug, die gemeinsame Aktion mit der AOK auch in diesem Sommer fortzusetzen. So heißt es bereits zum 13. Mal: In der Zeit vom 1. Juni bis 31. August möglichst oft das Auto stehen lassen, rauf aufs Rad und an mindestens 20 Arbeitstagen mit dem Fahrrad zur Arbeit und wieder zurück fahren. „Auch Pendler können mitmachen, die das Rad bis zur Bus- oder Bahnhaltestelle nutzen“, erklärte Syberg. Teilnehmen können sowohl Einzelfahrer als auch Radler-Teams mit bis zu vier Personen.

Die Stärkung der Gesundheit im Alltag ist ein wesentlicher Aspekt der Aktion. „Bereits eine halbe Stunde Bewegung am Tag steigert die Fitness, stärkt das Immunsystem und die Muskulatur und senkt das Risiko deutlich, an Diabetes oder Bluthochdruck zu erkranken“, erklärte Dr. Dieter Paffrath, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK NORDWEST. Und das wird immer wichtiger: Denn mittlerweile sind mehr als die Hälfte aller Männer und Frauen übergewichtig oder sogar adipös.

Aber die Aktion schafft noch mehr: „Jede Fahrradfahrt spart nicht nur dem Einzelnen, sondern auch der Allgemeinheit Geld. Denn das Auto braucht Benzin, benötigt ein Vielfaches an Verkehrsraum, verursacht hohe Kosten durch notwendigen Straßenunterhalt und belastet die Umwelt erheblich, unter anderem durch den Kohlendioxid-Ausstoß“, so Heinz-Jürgen Heidemann, ADFC-Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein. Das bestätigt auch Klimaforscher Mojib Latif vom GEOMAR. „Erst Anfang Mai meldeten amerikanische Kollegen neue Rekordwerte beim Kohlendioxidgehalt der Luft. Es steht zu befürchten, dass sich die Atmosphäre infolge dessen im Laufe der Jahre noch weiter erwärmen wird. Wer täglich mit dem Rad zur Arbeit fährt, leistet aber nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur Verbesserung der Luftqualität in den Städten. Wichtig ist darüber hinaus die Vorbildfunktion“, so Latif. Wie viel Kohlendioxid die Radfahrer auf ihrem Arbeitsweg einsparen und welche Strecke sie bereits auf dem Fahrrad zurückgelegt haben, können sie selbst über die Aktionshomepage ermitteln oder sich die App für das Handy downloaden.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer ist Schirmherr der Aktion. Er betonte, dass das Rad nicht nur im schleswig-holsteinischen Tourismus, sonders besonders auch im Alltags- und Freizeitbereich eine große Rolle spiele. „Das Fahrrad wird von immer mehr Menschen als Verkehrsmittel neu oder wieder entdeckt. Wir gehen fest davon aus, dass dieser Trend in den kommenden Jahren anhält“, so Meyer. Deshalb werde die Landesregierung das bestehende Radverkehrsnetz weiter verbessern und setzt dabei auch auf zusätzliche Initiativen der Städte und Gemeinden.

Neben mehr Gesundheit und Umweltschutz warten auch attraktive Preise, die von Drittfirmen gespendet wurden, auf die Teilnehmer. Darunter sind hochwertige Fahrräder, Fahrradzubehör und Erlebnisreisen. In Schleswig-Holstein wird als Sonderwettbewerb auch in diesem Jahr erneut das „fahrradaktivste Unternehmen“ im Land zwischen den Meeren gesucht: Wer es seinen Beschäftigten leicht macht, das Rad für den Weg zur Arbeit zu nutzen, erhält einen Extra-Preis in Höhe von 500 Euro für eine fahrradfreundliche Investition wie zum Beispiel einen sicheren und überdachten Fahrrad-Abstellplatz.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GEOMAR sind schon seit Jahren bei der Aktion dabei. „Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stehen an vorderster Front bei der Erforschung des Klimawandels. Sie beobachten gravierende Umweltveränderungen, von denen viele auf die steigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre zurückzuführen sind“, sagt Michael Wagner. Der GEOMAR-Verwaltungsdirektor ergänzt: „Vielleicht ist das ein Grund, warum so viele Kolleginnen und Kollegen mit dem Klimaschutz bei sich selbst anfangen und mit dem Rad zur Arbeit kommen. Außerdem ist Radfahren gut für die Gesundheit. Für Meeresforscher, die manchmal monatelang auf See sind und dort hart arbeiten müssen, ist das auch ein nicht zu unterschätzender Faktor.“

Ab sofort sind die Teilnahmeunterlagen in jedem AOK-Kundencenter, in den Geschäftsstellen des ADFC oder im Internet unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de abrufbar.

Quelle und Kontakt: AOK, Jens Kuschel, presse@nw.aok.de, ADFC-Bundesverband Bettina Cibulski, presse@adfc.de

Diabetes-Medikamente: Apotheker informieren über Nebenwirkungen

Diabetiker sollten sich beim Apotheker darüber informieren, wie sie am besten mit möglichen Nebenwirkungen umgehen. „Einige Nebenwirkungen sind unvermeidbar, andere treten nur bei fehlerhafter Einnahme auf oder können ein Alarmsignal sein“, sagte Hiltrud von der Gathen beim Pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. „Hier ist die Beratung des Apothekers gefragt: Er kann sein umfangreiches Wissen in die Sprache des jeweiligen Laien übersetzen.“ In Deutschland leben etwa 8 Mio. Diabetiker. Die meisten werden mit oralen Antidiabetika behandelt.

Sinkt der Blutzuckerwert durch ein Medikament zu stark ab, kann es zu Konzentrationsstörungen bis hin zur Ohnmacht kommen. Alarmsignale sind u.a. Herzrasen, Zittern oder Schweißausbrüche. Unterzuckerungen sind z.B. für Autofahrer gefährlich und sollten deshalb vermieden werden. Nimmt ein Diabetiker ein Medikament mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe ein und lässt eine geplante Mahlzeit aus, ist das Risiko für Unterzuckerungen groß. „Kann ein Patient nichts essen, beispielsweise wegen eines akuten Infekts, muss er wissen, wie er die Dosis seiner Medikamente anpasst“, sagte von der Gathen. Die erforderlichen Maßnahmen legt der Arzt fest.

Der am häufigsten verordnete Wirkstoff gegen Diabetes ist Metformin. Bei vielen Patienten treten zu Beginn der Behandlung Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Magenschmerzen oder Durchfälle auf. Wird Metformin hingegen zunächst über längere Zeit gut vertragen, können plötzlich auftretenden Verdauungsbeschwerden Warnsignale für eine beginnende schwerwiegende Komplikation, die so genannte Lactatacidose, sein. Patienten sollten dann mit ihrem Arzt sprechen. Von der Gathen: „Im Beipackzettel sind Verdauungsbeschwerden als mögliche Nebenwirkungen aufgeführt. Aber erst durch die Beratung in der Apotheke können viele Patienten diese Nebenwirkungen richtig einordnen.“

Quelle und Kontakt: Abda, Dr. Ursula Sellerberg, U.Sellerberg@abda.aponet.de, www.abda.de

Schadet Zucker den Gelenken? Diabetiker bekommen doppelt so häufig künstliche Hüftgelenke

Diabetiker bekommen etwa doppelt so häufig ein künstliches Hüftgelenk wie Menschen ohne Diabetes. Das berichtet eine Studie der Südtiroler Bruneck-Klinik. Der Grund dafür könnte sein, dass Diabetes die Nerven schädigt. Dadurch spüren Zuckerkranke Fehlhaltungen und Überlastungen des Gelenks schlechter, was die Entwicklung von Gelenkverschleiß (Arthrose) begünstigt.

Quelle und Kontakt: Das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“ 3/2013, Ruth Pirhalla, pirhalla@wortundbildverlag.de, www.wortundbildverlag.de

Untersuchung der Darmflora könnte die Früherkennung und Behandlung des Typ-2-Diabetes verbessern

Die Darmflora im menschlichen Körper ist ein komplexes Ökosystem, das von einigen tausend Bakterienarten besiedelt ist. Ihr Gesamtgewicht beträgt etwa 1,5 Kilogramm. Menschen mit Adipositas und Typ-2-Diabetes (T2D) weisen Veränderungen in ihrer Darmflora auf. Diese von Gesunden abweichenden Merkmale könnten zukünftig zur Früherkennung und Behandlung von Diabetes beitragen. Die Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Darmbakterien und ihrem Wirt, dem Menschen, steht allerdings noch am Beginn. Über diesen Forschungsansatz diskutierten Wissenschaftler beim Diabetes Kongress 2013, der 48. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft, unter dem Motto „Forschung von heute für die Praxis von morgen“ vom 8. bis 11. Mai 2013 in Leipzig

Während der gemeinsamen Entwicklung von Mensch und Mikroben wurde der menschliche Darmtrakt von einigen tausend Bakterienarten besiedelt, deren Gesamtgewicht ungefähr 1,5 Kilogramm ausmacht. „Die Gene der heutzutage im Darmtrakt gesunder Menschen lebenden Bakterien sind in der Summe zahlreicher als die des menschlichen Organismus“, sagt Professor Dr. Michael Roden, Leiter der Univ. Klinik für Endokrinologie und Diabetologie, des Instituts für Klinische Diabetologie und Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Deutschen Diabetes-Zentrums, Leibniz Zentrum für Diabetesforschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Nach aktuellen Analysen umfasst das Erbgut des Bakterienbestands in der Darmflora rund 3,3 Millionen Gene, im Vergleich zu nur 23.000 Genen des menschlichen Organismus.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Darmflora einzelner Menschen in hohem Mass übereinstimmt. Auf der Grundlage des Genstammes der Darmbakterien können Einzelpersonen in drei Gruppen, die sogenannten Enterotypen, eingeteilt werden, erklärt Professor Roden: „Jeder Enterotyp zeichnet sich durch ein anderes bakterielles Ökosystem aus, mit vorwiegendem Anteil von ‚Bacteroides‘, ‚Prevotella‘ oder ‚Ruminococcus‘. Personen können sich somit in der Zusammensetzung der Bakterienarten, den Enterotypen und den bakteriellen Genen unterscheiden.“ Solche Merkmale der menschlichen Darmflora seien von grossem Interesse für die Erforschung von vorbeugenden und therapeutischen Ansätzen des Typ-2-Diabetes, erläutert Roden: „Anhand einer Studie, in der 345 Personen chinesischer Herkunft untersucht wurden, konnte gezeigt werden, dass Patienten mit Typ-2-Diabetes eine veränderte Darmflora aufweisen, in der bestimmte Bakterien mit ganz spezifischen Genen vermehrt vorkommen.“ Ein daraus abgeleiteter Mikrobiota-T2D-Index könnte zukünftig bei der Untersuchung bislang gesunder Menschen die Vorhersage einer Diabetes-Erkrankung mit rund 80 Prozent Treffsicherheit ermöglichen

Bei Menschen mit Adipositas und bereits bestehendem Typ-2-Diabetes scheint eine Wiederherstellung einer gesunden Darmflora bisher schwierig und meist nur vorübergehend erreichbar. „Allerdings führt die Verwendung von Probiotika im Tiermodell sowie in einer noch geringen Anzahl von klinischen Studien zu vielversprechenden Ergebnissen“, sagt Professor Roden. Probiotika sind Zubereitungen aus lebenden Mikroorganismen wie etwa Milchsäurebakterien, die verzehrt werden. Auch der sogenannte Fäkaltransfer könnte ein möglicher therapeutischer Ansatz sein, der bereits bei Clostridium difficile-Erkrankungen erfolgreich eingesetzt wird: Dabei werden Exkremente eines gesunden Menschen in den Darm des Erkrankten verpflanzt. „In einer Untersuchung führte die Übertragung von Darmbakterien schlanker Personen in den Darm von Personen mit metabolischem Syndrom bei diesen nach sechs Wochen zu einer Verbesserung der Insulinempfindlichkeit“, so Professor Roden.

Quelle: deutsche-diabetes-gesellschaft.de/presse